Wenn man so will, ist der Büttel – der spätestens seit 1952 in der Neufraer Fasnet für Recht und Ordnung sorgt – die älteste Narrenfigur Neufras. Sein Erscheinungsbild ist einem legendären Neufraer Dorfbüttel nachempfunden.
Mit der Pickelhaube (als Teil der großen Maske aus Pappmaché), dem Säbel und der blauen, württembergischen Polizeiuniform ist der Büttel im typischen Stil der Zeit um die Jahrhundertwende gekleidet.
Der Nachtwächter ist ganz in schwarz gekleidet. Er trägt einen Helm sowie ein Oberteil und einen Mantel aus dickem Stoff. In den Händen hat er eine Hellebarde und eine Laterne. Um den Hals trägt er ein Horn, in das er während eines Umzuges zeitweise bläst.
Seine Aufgabe während der Fasnetszeit ist es, die Bevölkerung vor den umherziehenden Schlossgeistern zu warnen.
Die Figuren des Grafenpaares stellen den Grafen Georg II. von Helfenstein und seine Gemahlin Maria dar. Sie sind entsprechend dem 16. Jahrhundert, in dem sie lebten, gekleidet.
Spätestens seit 1950 gibt es den Narrenrat in der Neufraer Fasnet. Seither prägt er das Bild während der närrischen Tage. Anfangs noch ohne Verein, später dann als gewähltes Gremium, organisierte der Narrenrat seit seinem Bestehen die örtliche Fasnet sowie die Ausfahrten zu Umzügen und Veranstaltungen anderer Vereine. Zwischenzeitlich sind nicht mehr alle Ausschussmitglieder des Vereins als Narrenrat unterwegs, demnach symbolisiert der Narrenrat nicht mehr eins zu eins das Entscheidungsorgan des NV Neufra.
Gekleidet ist der heutige Narrenrat mit schwarzer Hose und schwarzen Schuhen, sowie einem roten, langärmligen Oberteil. Darüber wird ein blauer Mantel getragen, der vom Kragen abwärts einige schwarz-blaue Applikationen aufweist. Abgerundet wird das Erscheinungsbild von einem runden, schwarzen Hut mit roter Feder.
Eine kleine Laufgruppe ohne Maske. Sie tragen mittelalterliche Frauenkleidung mit weitem Rock, Leinenbluse, Wams und Umhang. Mit Wurst, Brot und manchen alkoholischen Getränken versorgen sie während des Umzugs nicht nur den Narrenrat, sondern auch das Publikum.
Das Hofgesinde symbolisiert die arme Dienerschaft rund um das Neufraer Schloss.
Der Stibitzer trägt ein Bettelhäs, bestehend aus einer hellen Leder-Flecken-Hose, braunen Stiefel, braunem Leinenhemd, Wolltuchjacke mit Flicken und einem großen, braunen Filzhut über grauen, langen Haaren. Das Gesicht zeigt einen zu Tode erschrockenen Mann.
Es handelt sich hier um einen Dieb, der – um seine Familie vor dem Hungertod zu bewahren – die reichgefüllten Schlosskammern des Schweikhard von Gundelfingen plünderte und dabei von dem Grafen erwischt wurde. Er trug sein Säckle zwar gut getarnt unter seinem Wams, aber das Sackende schaute unten heraus, so dass er gleich überführt war. Der Graf aber hatte Mitleid mit dem Dieb und ließ ihn laufen. So steht es geschrieben in der Chronik des Schlosses zu Neufra.
Ursprünglich trugen die Schlossgeister – wie es früher bei der Fasnet hierzulande üblich war – Stoffmasken. An der Fasnet 1989 konnten schließlich die ersten Holzmasken vorgestellt werden, welche heute von allen Jugendlichen und Erwachsenen getragen werden. Die Maske ist mit einem weißen Leinentuch versehen, das an der Unterkante mit einer schwarzen Borte abschließt. Das ebenfalls weiße Geisterhäs ist zweigeteilt. Auf der Rückseite des Oberteils ist das Neufraer Schloss mit Kirche als Stickmotiv zu sehen. Ein Spinnennetz ziert Vorder- und Rückseite des Rockes, der den unteren Teil des Häses bildet und am unteren Ende auch mit einer schwarzen Borte abgeschlossen wird. Eine schwarze Metallkette, lange schwarze Socken, schwarze Handschuhe und schwarze Schuhe vollenden das Geisterhäs.
Die Schlossgeister stellen jene Gespenster dar, die regelmäßig im Neufraer Schloss gespukt haben sollen – und es eben heute noch tun.